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12.09.2013
Neue Helmholtz-Nachwuchsgruppe bei DESY
DESY richtet auch in dieser Förderperiode eine neue Helmholtz-Nachwuchsgruppe ein. Die Teilchenphysikerin María Aldaya Martín setzte sich in einem strengen internationalen Gutachterverfahren durch und wird durch die Helmholtz-Gemeinschaft und DESY beim Aufbau einer eigenen Nachwuchsgruppe unterstützt.
María Aldaya Martín wird mit ihrer Arbeitsgruppe, die in Kooperation mit dem Karlsruher KIT und der Universität Hamburg aufgebaut wird, am CMS-Experiment am LHC arbeiten, um dort höchstpräzise Messungen von top-Quarks durchzuführen und mit deren Hilfe nach Spuren neuer Physik zu suchen. Als das schwerste Elementarteilchen spielt das top-Quark innerhalb des Standardmodells eine besondere Rolle. Gerade jetzt, nach der Entdeckung des Higgs-Bosons, wird die Sonderstellung des top-Quarks noch deutlicher: Es hat nicht nur sehr starke Wechselwirkung mit dem Higgs-Feld, das Elementarteilchen die Masse verleiht, sondern jüngste theoretische Berechnungen haben auch ergeben, dass die Stabilität und damit die Zukunft unseres Universums sehr empfindlich von der genauen Masse und den Wechselwirkungen dieses Quarks abhängen.
Außerdem bietet das top-Quark in vielen Szenarien hypothetischer physikalischer Phänomene einen Zugang zu einer Reihe neuartiger Teilchen jenseits des Standardmodells. Misst man seine Eigenschaften mit allerhöchster Präzision, entpuppt es sich als Schlüssel zur Entdeckung einer großen Bandbreite möglicher neuartiger Physik.
Neben den top-Präzisionsanalysen, die unter anderem erlauben, zu bestimmen, ob das entdeckte Higgs-Teilchen den Vorhersagen des Standardmodells entspricht oder nicht, wird María Aldaya Martín mit ihrer Gruppe experimentell an der Entwicklung des neuen, hochsensiblen CMS-Spurdetektors arbeiten, der zu Beginn des nächsten Jahrzehnts in das Experiment eingesetzt werden soll.
Zum elften Mal fördert die Helmholtz-Gemeinschaft jetzt Wissenschaftler beim Aufbau einer eigenen Nachwuchsgruppe. Die Gemeinschaft übernimmt für fünf Jahre je 125 000 Euro Kosten, die vom beteiligten Zentrum noch einmal mit dem gleichen Betrag aufgestockt werden. Damit können die Nachwuchsgruppenleiter neben ihrer eigenen Stelle in der Regel drei bis vier Mitarbeiter sowie eine Laborausstattung finanzieren. Außerdem bietet die Nachwuchsgruppenleitung die Aussicht auf eine dauerhafte Anstellung in der Forschung. 66 Bewerbungen gab es für diese Förderrunde, neben María Aldaya Martín bekamen 18 weitere jungen Forscherinnen und Forscher den Zuschlag. Zurzeit forschen bei DESY insgesamt zehn Helmholtz-Nachwuchsgruppen, jeweils in Kooperation mit universitären Partnern.