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01.06.2011
Kooperationsvertrag mit dem Saha Institute of Nuclear Physics in Delhi unterschrieben
Indiens Wissenschaft wird starker Nutzer von PETRA III und FLASH
Anfang dieser Woche reiste eine deutsche Delegation mit Bundeskanzlerin Angela Merkel an der Spitze nach Indien, mit dabei waren die DESY-Direktoren Helmut Dosch und Christian Scherf. Sie schlossen am Dienstag in der indischen Hauptstadt Delhi einen Kooperationsvertrag zwischen DESY und dem Saha Institute of Nuclear Physics (SINP, Kalkutta), vertreten durch seinen Direktor Milan Sanyal. Im Vertrag bekunden deutsche und indische Partner, in Zukunft die Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern im Bereich der großen Forschungsinfrastrukturen zu verstärken.
DESYs Lichtquellen PETRA III und FLASH bieten einmalige Forschungsmöglichkeiten und ein großes Potenzial für innovative Experimente. Sie sind deshalb extrem attraktiv für die gut entwickelte und hochqualifizierte Wissenschaftsgemeinde Indiens. Außerdem plant Indien selbst eine Synchrotronstrahlungsquelle der dritten Generation für hochenergetische Photonen und ist sehr daran interessiert, junge Wissenschaftler an den DESY-Experimentieranlagen auszubilden.
„DESY begrüßt ausdrücklich die Pläne der indischen Wissenschaftsgemeinde, ihre Aktivitäten an großen Lichtquellen zu intensivieren und junge Wissenschaftler an diese vielversprechenden Forschungsgebiete heranzuführen“, sagt der Vorsitzende des DESY-Direktoriums Helmut Dosch. „Aus dieser längerfristig angelegten Kooperation sind beträchtliche Synergien und gegenseitige Vorteile zu erwarten.“
Nachdem bereits 2009 der Wissenschaftliche Berater der indischen Regierung C.N.R. Rao bei DESY die Absicht bekundet hat, Nano- und Materialforschung an PETRA III durchzuführen und sich dafür an einer zukünftigen PETRA III-Strahlführung zu beteiligen, wurde mit dem aktuellen Vertrag mit dem SINP der rechtliche Rahmen für vielfältige Einzelprojekte und Initiativen geschaffen. Sie werden auf indischer Seite vom SINP vertreten und koordiniert.
Die erste konkrete Aktivität ist bereits weitestgehend vorbereitet: Im Rahmen einer Kollaboration zur Nutzung von hochenergetischer Synchrotronstrahlung will sich das SINP mit 14 Millionen Euro an der Finanzierung von Bau und Betrieb einer Strahlführung in einer der PETRA III-Erweiterungen beteiligen. Das entsprechende Dokument wird demnächst unterschrieben. Darüber hinaus sind DESY und SINP im Gespräch, um Möglichkeiten für weitere Kooperationen im Bereich Beschleuniger und Instrumentierung auszuloten.