DESY News: EU und Russland bereiten sich für engere Zusammenarbeit im Bereich von Forschungsinfrastrukturen vor

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12.06.2018
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EU und Russland bereiten sich für engere Zusammenarbeit im Bereich von Forschungsinfrastrukturen vor

Russland und die Europäische Union wollen künftig im Bereich von Forschungsgroßgeräten noch enger zusammenarbeiten. Dies ist das klare Signal, das von der Abschlussveranstaltung des europäisch-russischen Projekts CREMLIN ausging, die am 5. Juni 2018 bei DESY in Hamburg stattgefunden hat.

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Die CREMLIN-Abschlusskonferenz bei DESY hatte mehr als 70 Teilnehmer (Foto: DESY/M. Kreuzeder).
CREMLIN steht für „Connecting Russian and European Measures for Large-scale Research Infrastructures“. Nach drei Jahren Laufzeit geht das EU-Russland-Koordinierungs-Projekt zu Ende, das mit 1,7 Millionen Euro aus dem Europäischen Rahmenprogramm für Forschung und Innovation Horizont 2020 gefördert wurde. DESY ist Koordinator des Konsortiums, das 19 europäische und russische Labore umfasst.

Die fünf russischen Projekte sind der Schwerionen-Collider NICA am Vereinigten Institut für Kernforschung in Dubna, der Forschungsreaktor PIK am Petersburg Nuclear Physics Institute PNPI NRC KI in Gatchina, die Hochleistungs-Laser-Facility XCELS am Institut für Angewandte Physik in Nizhniy Novgorod, der Lepton-Collider Super Charm-tau Factory am Budker Institut in Novosibirsk, und eine neue Synchrotronstrahlungsquelle der vierten Generation, SSRS-4, am Kurchatov Institut in Moskau. Im Verlaufe des Projekts haben die europäischen und russischen Partnerlabore nicht nur das Potenzial für die Zusammenarbeit an diesen fünf neuen russischen Forschungsgroßanlagen analysiert und aufgezeigt, sondern präzise Vorschläge ausgearbeitet, welche Fahrpläne für die Zusammenarbeit sie in den nächsten rund zehn Jahren angehen wollen.

“Alle Mitglieder des CREMLIN-Projekts haben sich vom ersten Tag dieser europäisch-russischen Initiative an konsequent für eine enge Zusammenarbeit an den russischen Megascience-Projekten eingesetzt. Für mich und meine Kollegen am NRC Kurchatov Institut war es eine wertvolle Erfahrung, so eng mit DESY und den europäischen Partnern zusammenzuarbeiten ”, sagte Vladimir Kravchuk vom Kurchatov-Team, der von russischer Seite die Projektkoordination unterstützte.

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CREMLIN-Projektmanager Martin Sandhop (links) überreicht EU-Vertreter Pierre Quertenmont das Abschlussdokument (Foto: DESY/M. Kreuzeder).
An der CREMLIN Closing Conference nahmen mehr als 70 europäische und russische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Manager und Stakeholder aus dem Konsortium sowie Gäste aus Forschung, Politik und Innovation teil. Projektmanager Martin Sandhop (DESY) überreichte die „First CREMLIN Recommendations for the European-Russian Megascience Collaboration“ an den Repräsentanten der Europäischen Kommission, Pierre Quertenmont. Quertenmont zeigte sich hochzufrieden mit der Durchführung des Projekts und mit der Qualität und Anwendbarkeit der vorgelegten Empfehlungen. Insbesondere weisen die Empfehlungen über den bisherigen Horizont der Zusammenarbeit im Rahmen von CREMLIN hinaus. Die Europäische Kommission hat einen Aufruf zu neuen Projektvorschlägen noch im Rahmen von Horizont 2020 angekündigt, der im Bereich „Policy and international cooperation measures for research infrastructures“ auch eine Flaggschiff-Initiative mit Russland vorsehen wird. Dieses zukünftige Projekt soll sich an den Empfehlungen aus CREMLIN orientieren, und es wird mit einem erheblich größeren Budget ausgestattet sein als das bisherige CREMLIN-Projekt. Ziel dieses zukünftigen Projekts wird es sein, in europäisch-russischer Zusammenarbeit beispielsweise Designstudien und Beiträge zur Instrumentierung und zu Technologieentwicklungen rund um die fünf Megaprojekte zu leisten, sowie ein Modell für transnationalen Zugang zu einem deutlich weiteren Bereich russischer Forschungsanlagen zu entwickeln. Fernziel der Kooperation ist es, dass europäische und russische Anlagen gleichermaßen von europäischen und russischen Wissenschaftlern in einem angenäherten, breiteren und gemeinsamen europäisch-russischen Forschungsraum genutzt werden.