06.09.2011 / 16:00 - 16:45 / Hamburg, Universität Hamburg, Jungiusstr. 9, Wolfgang-Pauli-Hörsaal

Körber Lecture

Nanoskopie mit fokussiertem Licht. Grundlagen und Anwendungen in Biologie, Chemie und Physik

Prof. Dr. Dr. Stefan Hell (Georg-August-Universität Göttingen)

Der Göttinger Physiker Stefan Hell konstruierte hochauflösende Lichtmikroskope, die um ein Vielfaches schärfer sehen können, als es bislang möglich schien. Bislang galt die von Ernst Abbe schon 1873 formulierte Untergrenze von 200 Nanometern. Den neuen Einblick in die Nanowelt jenseits dieser Grenze wissen insbesondere Biologen und Physiologen zu schätzen, da sich lebende Zellen oder Gewebe nur mit Lichtmikroskopen beobachten lassen. So gelang es Hirnforschern 2008 mit der neuen Auflösung von nur noch einigen Dutzend Nanometern erstmals, die Bewegungen winziger Synapsenbestandteile in lebenden Nervenzellen sichtbar zu machen. Die Technik eröffnet auch vielversprechende Perspektiven für die Weiterentwicklung optischer Speichermedien. Für seine bahnbrechenden Entdeckungen auf dem Gebiet der Optik erhält Prof. Dr. Dr. Stefan Hell vom Göttinger Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie den mit 750.000 Euro dotierten Körber-Preis für die Europäische Wissenschaft 2011. Seine Forschungsergebnisse präsentiert der Preisträger in einer akademischen Vorlesung mit dem Titel »Nanoskopie mit fokussiertem Licht. Grundlagen und Anwendungen in Biologie, Chemie und Physik« dem interessierten Fachpublikum.