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31.05.2012
Europäische Kollaboration der Freie-Elektronen-Laser gegründet
Zehn europäische Forschungszentren, unter ihnen DESY und European XFEL, haben heute eine langfristige, enge Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Freie-Elektronen-Laser und Beschleuniger-basierter Kurzpulsquellen vereinbart. Mit vereinten Kräften sollen die Technologien und Methoden für den Betrieb und die Nutzung dieser neuartigen Forschungsgeräte weiterentwickelt und implementiert werden, damit für die Wissenschaft in Europa eine einzigartige Forschungsinfrastruktur auf höchstem Niveau entsteht, die optimale experimentelle Bedingungen für eine breite Palette von Anwendungen bietet. Die Kollaborationsvereinbarung wurde von Vertretern aller Einrichtungen am Rande des ERF-Workshops „Socio-Economic Relevance of Research Infrastructures“ unterschrieben, der zurzeit bei DESY in Hamburg stattfindet.
„Die phantastischen Experimente an den ersten Freie-Elektronen-Lasern FLASH und LCLS mit insgesamt schon mehr als 200 wissenschaftlichen Veröffentlichungen zeigen in beeindruckender Weise das enorme Forschungspotenzial dieser neuen Anlagen“, sagt der Vorsitzende des DESY-Direktoriums Prof. Helmut Dosch, der zusammen mit Forschungsdirektor Prof. Edgar Weckert den Kooperationsvertrag für das Forschungszentrum unterzeichnete. „Aber das ist erst der Anfang. In naher Zukunft können wir die Leistung dieser Anlagen noch erheblich steigern, und auch die wissenschaftliche Nutzung ist noch bei weitem nicht ausgeschöpft. Um dies zu erreichen und Europas führende Rolle auf diesem Gebiet zu behalten, wollen wir enger zusammenarbeiten.“
Freie-Elektronen-Laser (FEL) sind einzigartige neue Lichtquellen, die die Eigenschaften von Synchrotrons und optischen Kurzpuls-Lasern miteinander kombinieren: Mit Hilfe spezieller Magnetstrukturen werden auf hohe Energien beschleunigte Elektronen zur Aussendung ultrakurzer intensiver Röntgen-Laserblitze angeregt. Sie werden es in Zukunft zum Beispiel ermöglichen, Filme von schnellen Prozessen der Natur mit atomarer Auflösung aufzunehmen. Erste große Schritte wurden bei FLASH und LCLS in den letzten Jahren bereits gemacht, wie die zahlreichen Publikationen belegen, aber es sind noch viele technische und methodische Entwicklungen erforderlich, um das große Forschungspotenzial dieser neuen Lichtquellen voll zu nutzen.
Insgesamt zehn Forschungseinrichtungen aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Polen, Schweden und der Schweiz bekunden mit der heutigen Vertragsunterzeichnung ihr Interesse, die Forschung mit Freie-Elektronen-Lasern voranzubringen. Nach der Unterzeichnung wählten die Vertreter der zehn Forschungszentren Dr. Josef Feldhaus (DESY) zum ersten Vorsitzenden des Koordinationskomitees für die Kollaboration und diskutierten die ersten Aktionen des neuen Bündnisses.
Die Partner der neuen Kollaboration sind:
Deutsches Elektronen-Synchrotron DESY, Deutschland
European XFEL GmbH, Deutschland
Institutio Nazionale di Fisica Nucleare (INFN), Italien
Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie GmbH (HZB), Deutschland
MAX IV Laboratory, Schweden
National Centre for Nuclear Research, Polen
Paul Scherrer Institut (PSI), Schweiz
Science and Technology Facilities Council (STFC), Großbritannien
Sincrotrone Trieste S.C.p.A. (Elettra), Italien
SOLEIL, Frankreich