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31.10.2012
Promotionspreis 2012 verliehen
Der Promotionspreis 2012 des Vereins der Freunde und Förderer des DESY geht zu gleichen Teilen an Katarzyna Anna Rejzner und Arik Willner.
Katarzyna Anna Rejzner aus Polen studierte in Krakau, bevor sie mit Hilfe eines Stipendiums zur Promotion ans II. Institut für Theoretische Physik der Universität Hamburg kam. In ihrer Arbeit mit dem Titel „Batalin-Vilkovisky Formalism In Locally Covariant Field Theory“ beschäftigte sich Katarzyna Rejzner mit den sogenannten Eichtheorien, die der Teilchenphysik zugrunde liegen. Trotz ihrer großen Vorhersagekraft weisen diese eine ganze Reihe seit langem offener Probleme auf, die mit den Hilfsgrößen zusammenhängen, die zu ihrer Formulierung notwendig sind. Eine wichtige Frage ist dabei, ob die Vorhersagen der Theorie von der etwas willkürlichen Wahl dieser Hilfsgrößen abhängen. Katarzyna Rejzner hat dazu eine mathematisch präzise Version eines Formalismus der sowjetischen Physiker Batalin und Vilkovisky entwickelt. Sie konnte so zeigen, dass die Wahl der Hilfsgrößen keine entscheidende Rolle spielt. Als eine der Konsequenzen ihrer Arbeit scheint jetzt eine konsistente Quantisierung der Gravitation, eines der großen ungelösten Probleme der heutigen Physik, in Reichweite zu sein.
Arik Willner aus Lübeck studierte in Kassel und Hamburg, wo er anschließend promovierte. In seiner Arbeit mit dem Titel „A High Repetition Rate XUV Seeding Source for FLASH II“ beschäftigte er sich mit der Möglichkeit des sogenannten Seedings von Freie-Elektronen-Lasern. Diese neuartigen Forschungsgeräte, wie beispielsweise FLASH bei DESY, können sehr intensive ultrakurze Röntgenblitze erzeugen. Allerdings unterliegt die Qualität der Strahlungspulse statistischen Schwankungen, wenn man nicht gezielt etwas dagegen unternimmt. Eine der weltweit untersuchten Gegenmaßnahmen ist das Seeding. Es besteht darin, den Laser-Prozess mit einem schwachen Strahlungspuls der gewünschten Laser-Wellenlänge anzuregen. Diese Seeding-Pulse sind im Wellenlängenbereich zwischen 10 und 100 Nanometern allerdings sehr schwierig herzustellen, zumal wenn man in jeder Sekunde tausende davon braucht, wie das bei FLASH der Fall ist. Arik Willner konnte dieses Problem im Zuge seiner Doktorarbeit lösen und die Technologie einen wichtigen Schritt voranbringen.
Jedes Jahr zeichnet der VFFD hervorragende Doktorarbeiten aus, die im DESY-Umfeld im Zeitraum vom 1. April des Vorjahres bis zum 31. März des aktuellen Jahres fertiggestellt worden sind. Die Preise werden jedes Jahr im Rahmen der Jentschke Lecture bei DESY in Hamburg überreicht.