09.10.2013

Ioffe-Röntgen-Institut geht an den Start

Erstes Arbeitstreffen bei DESY

Mit einem Auftakttreffen bei DESY in Hamburg hat am Mittwoch das deutsch-russische Ioffe-Röntgen-Institut (IRI) seine Arbeit aufgenommen. Das IRI ist eine neue Einrichtung, die als Dach für die Zusammenarbeit im Bereich Entwicklung und Anwendung großer Forschungsanlagen dienen soll.

Zum ersten IRI-Arbeitstreffen waren rund 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Deutschland und aus Russland angereist, darunter der Direktor des Kurtschatow-Instituts, Prof. Michail Kowaltschuk. Das Moskauer Großforschungszentrum ist der russische IRI-Kooperationspartner. Auf deutscher Seite begrüßten Dr. Beatrix Vierkorn-Rudolph, Leiterin der Unterabteilung für Großgeräte im Bundesforschungsministerium und Vorsitzende des DESY-Verwaltungsrats, sowie der Vorsitzende des DESY-Direktoriums, Prof. Helmut Dosch, die Gäste.

In der konstituierenden Sitzung wurde bereits eine Fördermaßnahme beschlossen, die Mitte 2014 ausgeschrieben werden soll. Gefördert werden sollen Projekte, die thematisch auf Forschung mit Synchrotronstrahlung und Neutronen zielen.

„Mit dem IRI haben wir gemeinsam mit unseren russischen Partnern einen Rahmen geschaffen, mit dem wir effektiv deutsch-russische Projekte und Initiativen bündeln und der deutsch-russischen Zusammenarbeit weitere Impulse geben können“, betonte Dosch, der auch Vizepräsident der Helmholtz-Gemeinschaft für den Forschungsbereich Struktur der Materie ist.

Bereits im Jahre 2007 hatten Deutschland und Russland eine Vereinbarung über die Zusammenarbeit bei der Entwicklung und Anwendung von beschleunigerbasierten Photonenquellen geschlossen. Thematische Schwerpunkte sind die Forschung mit Photonen in den Lebens-, Material- und Nanowissenschaften sowie die Entwicklung von Lichtquellen und verwandter Beschleunigertechnologie. Im Jahre 2011 wurde auf Ministerebene die Einrichtung eines von Deutschland und Russland gemeinsam getragenen Instituts – dem IRI – vereinbart, welches die Kooperation im Kontext großer Forschungsinfrastrukturen bündeln soll. Partner sind zum einen die Forschungszentren der Helmholtz-Gemeinschaft, der auch DESY angehört, sowie auf russischer Seite das Kurtschatow-Institut. Im Februar 2012 unterzeichneten schließlich DESY – stellvertretend für die Helmholtz-Forschungszentren – und das Kurtschatow-Institut eine Rahmenvereinbarung zur Einrichtung des IRI.

Das IRI soll nun die Kooperation zwischen deutschen und russischen Wissenschaftlern langfristig auf eine neue strukturelle Basis stellen. Die thematischen Felder sind zunächst Photon Science, Beschleunigerforschung, Forschung mit Neutronen und allgemeine Materialwissenschaften, insbesondere Energiematerialien. Das IRI wird jedoch für weitere Felder offen sein, um existierende Aktivitäten der deutsch-russischen Forschung zu integrieren und zu bündeln.

Teilnehmer des IRI-Auftakttreffens