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29.05.2011
Startschuss für das „Ioffe-Röntgen-Institut“
DESY und das Kurchatov Institut starten mit einer gemeinsamen Institution ins deutsch-russische Wissenschaftsjahr
Die DESY-Direktoren Helmut Dosch und Edgar Weckert und der Direktor des Kurchatov-Instituts Mihail Kovalchuk unterschrieben am Abend des 23. Mai in Moskau eine Absichtserklärung (Letter of Intent) zur Gründung des Ioffe-Röntgen-Instituts. Die geplante Institution soll die Kooperation zwischen deutschen und russischen Wissenschaftlern langfristig vertiefen und stärken.
Anwesend bei der Unterschrift waren Bundesforschungsministerin Annette Schavan und ihr russischer Amtskollege Andrei Fursenko. Die zwei Minister hatten zuvor in dem Auditorium der Moskauer Lomonossow-Universität das „Deutsch-Russische Jahr der Bildung, Wissenschaft und Innovation“ feierlich eröffnet. Im Rahmen dieser Initiative, die unter dem Motto Partnerschaft der Ideen steht, präsentierte die Helmholtz-Gemeinschaft auf einer weiteren Veranstaltung in Moskau wichtige gemeinsame Forschungsthemen, die in Zusammenarbeit mit russischen Einrichtungen vorangetrieben werden sollen. Dazu gehören die Photonen-, Neutronen und Ionenquellen, die tiefe Einblicke in die Struktur und Dynamik der Materie auf atomarem und subatomarem Niveau ermöglichen.
Das neue Ioffe-Röntgen-Institut (IRI) soll das gemeinsame Dach für alle bilateralen Projekte und Initiativen im Bereich dieser großen Forschungsinfrastrukturen werden und so eine noch engere Zusammenarbeit als bisher in diesem für beide Länder strategisch wichtigen Forschungsfeld ermöglichen. DESY auf deutscher Seite und das Kurchatov-Institut auf russischer Seite werden alle Aktivitäten inhaltlich und organisatorisch koordinieren und unterstützen. An beiden Orten ist jeweils eine Geschäftsstelle geplant. „DESY mit seinen starken Kooperationen mit russischen Instituten bei der Nutzung und Entwicklung von Photonenquellen ist für diese koordinierende Rolle geradezu prädestiniert“, sagt der Vorsitzende des DESY-Direktoriums Helmut Dosch. „Wichtigste Partner werden andere Helmholtz-Einrichtungen sein, aber auch Universitäten und Forschungsinstitutionen sind willkommene Partner.“
Der Name des neuen Instituts geht zurück auf den Entdecker der Röntgenstrahlung Wilhelm Conrad Röntgen und den russischen Physiker Abram Fjodorowitsch Ioffe, der bei Röntgen promoviert hat und auch als Vater der russischen Halbleiterphysik gilt.
Bevor das IRI aber in der ersten Jahreshälfte 2012 eingeweiht wird und mit gemeinsamen Aktivitäten in Forschung und Entwicklung neuer Großgeräte, Konferenzen und Schulungen aufwarten kann, werden nun insbesondere finanzielle und rechtliche Aspekte der deutschen und russischen Partner geklärt.