Professorin Constantia Alexandrou von der University of Cyprus ist heute mit dem International Fellow Award der Helmholtz-Gemeinschaft ausgezeichnet worden. Alexandrou, die auch am Cyprus Institute tätig ist, gilt als eine der herausragendsten theoretischen Physikerinnen unserer Zeit, deren Forschungsthemen von der Struktur der Hadronen über die Aufdeckung der Natur der Dunklen Materie bis hin zum Quanten Computing reichen. Zusammen mit 20 000 Euro Preisgeld erhält sie eine Einladung zu einem Forschungsaufenthalt bei DESY.

Constantia Alexandrou ist Gründerin und Direktorin des „Computation-based Science and Technology Research Center" (CaSToRC) und Leiterin des „Laboratory of High Performance Computing" am Cyprus Institute. Unter anderem hat sie unter Nutzung der modernsten verfügbaren Supercomputer zur Lösung des über dreißig Jahre alten Puzzles beigetragen, das ein zentraler Schwerpunkt der Forschung am HERA-Beschleuniger war: Wie tragen die Bauteile des Protons, Quarks und Gluonen, zu dessen Spin bei? Für ihren Nachweis, der international als Meilenstein zur Aufdeckung des Protonspin-Puzzles geachtet wird, arbeitete sie eng mit der Forschungsgruppe „Teilchenphysik“ des John von Neumann Instituts für Computing (NIC) bei DESY zusammen.

Als ausgewiesene Expertin ist Constantia Alexandrou Mitglied in zahlreichen internationalen Gremien. Außerdem engagiert sie sich international forschungspolitisch und setzt sich – unter anderem als Delegierte Zyperns im Council von SESAME (Synchrotron Light for Experimental Science and Applications in the Middle East) – stark für die wissenschaftliche Entwicklung und grenzüberschreitende Zusammenarbeit in den östlichen Mittelmeerländern ein.

„Constantia Alexandrou ist eine beeindruckende Physikerin und Expertin in Supercomputing“, sagt Joachim Mnich, DESY-Forschungsdirektor für Teilchenphysik. „Wir freuen uns sehr, sie bei DESY begrüßen zu dürfen und möchten zusammen mit ihr völliges Forschungs-Neuland, zum Beispiel im Bereich Quantencomputing, betreten.“ Mögliche Anwendungen dafür ergeben sich in der experimentellen Teilchenphysik, beispielsweise am LHC, in der Photon Science und auch für die Entwicklung des Quantum Computing in der Helmholtz-Gemeinschaft.

Gemeinsam mit Alexandrou haben in der aktuellen Auswahlrunde vier weitere Forscherinnen und Forscher einen Helmholtz International Fellow Award bekommen. Die seit 2012 vergebene Auszeichnung, die aus dem Impuls- und Vernetzungsfonds des Helmholtz-Präsidenten finanziert wird, richtet sich sowohl an Forscherinnen und Forscher als auch an Wissenschaftsmanager, die im Ausland tätig sind und sich in Helmholtz-relevanten Themen mit ihrer Forschung hervorgetan haben. Das Programm dient der Stärkung der internationalen Kooperationen in der Helmholtz-Gemeinschaft.