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DESY News: Treffen in Berlin und Peking über die Forschungszusammenarbeit mit China
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Meldungen vom Forschungszentrum DESY
Treffen in Berlin und Peking über die Forschungszusammenarbeit mit China
Deutschland und China verbindet eine lange Tradition der wissenschaftlichen Zusammenarbeit. Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen beider Länder arbeiten seit langem zusammen, chinesische Forschungsgruppen sind Nutzer vieler deutscher Forschungsanlagen, und es gibt zahlreiche Projekte in verschiedenen Disziplinen, bei denen die bilateralen Beziehungen von Bedeutung sind. Wachsende geopolitische Spannungen erfordern jedoch eine Neubewertung der Chancen und Risiken der internationalen Forschungszusammenarbeit, einschließlich der Zusammenarbeit mit China. Wie die Kompetenz von Forschern und Wissenschaftsorganisationen gestärkt werden kann, um fundierte und verantwortungsvolle Kooperationsentscheidungen zu treffen, war das übergreifende Thema einer Konferenz, die Ende Mai in Berlin stattfand. Die Konferenz versammelte eine beeindruckende Anzahl einschlägiger Experten aus Mitgliedsinstitutionen der Allianz der Wissenschaftsorganisationen in Deutschland, Förderorganisationen, Bundesministerien sowie renommierte China-Spezialisten aus Universitäten und Think Tanks. Mehr als neunzig Experten diskutierten strategische Ziele und Maßnahmen zur Neupositionierung der Wissenschaftsaußenpolitik, zum Umgang mit Dual-Use-Fragen, zum Umgang mit Technologiesouveränität und zur Organisation von Chinakompetenz in den Natur- und Technikwissenschaften.
Die Konferenz fand im Rahmen von WIKOOP-INFRA statt, einem Projekt zur Forschungskooperation mit China bei DESY, das im September 2021 im Verbund mit dem German Institute for Global and Area Studies (GIGA) gestartet wurde und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird. „Wir bemerken, dass derzeit viele komplementäre Projekte und Aktivitäten durchgeführt werden, die unmittelbar für unser Projekt relevant sind, und wir wollten das vorhandene Wissen, die verschiedenen Erfahrungen und Perspektiven zusammenbringen“, sagt Marcus Conlé von DESY, der WIKOOP-INFRA leitet. Ziel des Projekts ist es, Empfehlungen für mehr „Handlungssicherheit“ in der Forschungszusammenarbeit zu entwickeln – ein Konzept, das die Helmholtz-Gemeinschaft, zu der DESY gehört, in den letzten Jahren vorangetrieben hat. Bei DESY ist kürzlich ein weiteres Projekt namens RESIDE angelaufen. Auf der Ebene des Forschungszentrums zielt es auf die Entwicklung von Strukturen und Prozessen für die internationale Zusammenarbeit unter den neuen Rahmenbedingungen ab – und ergänzt somit WIKOOP-INFRA und profitiert von dessen Erkenntnissen.Zwei Wochen danach, Anfang Juni 2023, wurden die Diskussionen der Berliner Konferenz in einem Workshop mit der Chinesischen Akademie der Wissenschaften (CAS) in Peking aufgegriffen. In dem ebenfalls vom WIKOOP-INFRA-Projekt organisierten Workshop mit Teilnehmenden vor Ort und online hielten Vertreter der Helmholtz-Gemeinschaft und der CAS Vorträge zu den Themen Wissenschaftspolitikberatung, interdisziplinäre Forschung, wissenschaftliches Datenmanagement und zu forschungsethischen Fragen bei der Nutzung Künstlicher Intelligenz. Ausschließlich vor Ort diskutierte eine hochkarätig besetzte Runde aus DESY/WIKOOP-INFRA- und CAS-Vertretern schließlich die Herausforderungen der bilateralen Forschungskooperation. Als ein Ergebnis des Workshops vereinbarten Helmut Dosch, Vorsitzender des DESY-Direktoriums und Vizepräsident der Helmholtz-Gemeinschaft, und Yaping Zhang, Vizepräsident der CAS, die Einrichtung gemeinsamer Arbeitsgruppen, um die Herausforderungen der Zusammenarbeit baldmöglichst anzugehen.
Im Anschluss an den Workshop besuchte die DESY-Delegation Forschungseinrichtungen und -projekte in Peking, Shanghai und Shenzhen und konnte sich ein detailliertes Bild von den jüngsten Entwicklungen in der chinesischen Forschung mit Photonen machen.