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DESY News: DESY verstärkt die Zusammenarbeit mit indischen Partnern
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Meldungen vom Forschungszentrum DESY
DESY verstärkt die Zusammenarbeit mit indischen Partnern
DESY und zahlreiche indische Forschungseinrichtungen wollen künftig enger zusammenarbeiten. Darauf haben sich Vertreterinnen und Vertreter der jeweiligen Einrichtungen während einer Delegationsreise der deutschen Bundesregierung und DESY in Neu-Delhi geeinigt. Im Rahmen der siebten indisch-deutschen Regierungskonsultationen und anlässlich der 50-Jahr-Feier der indisch-deutschen wissenschaftlichen Zusammenarbeit wurde eine Kooperationsvereinbarung in Anwesenheit von Bundesministerin für Bildung und Forschung, Bettina Stark-Watzinger, und ihrem indischen Amtskollegen, Dr. Jitendra Singh, unterzeichnet. Von DESY-Seite führte Prof. Franz Kärtner, kommissarischer Direktor Photon Science, die DESY-Delegation an.
Das Forschungszentrum DESY und zahlreiche Forschungsgruppen in Indien unter der jetzigen Koordination des JNACSR in Bangalore haben seit 2011 eine erfolgreiche Partnerschaft „India@DESY“ aufgebaut, die beide Partner nun weiter stärken wollen. Ziel der jetzt unterzeichneten Kooperationsvereinbarung ist es, die Nutzerbeteiligung indischer Wissenschaftlerinnen, Wissenschaftler, Institute und Kooperationsprojekte an DESYs Forschungslichtquellen zu erhöhen, insbesondere an der hochbrillanten Röntgenlichtquelle PETRA III. Außerdem soll eine bedeutende Beteiligung an DESYs Zukunftsprojekt PETRA IV vorbereitet werden. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf Experimenten aus den Bereichen Energie, Nanotechnologie und Materialwissenschaften.
Seit der Unterzeichnung der ersten Kooperationsvereinbarung im Jahr 2011 hat sich die Initiative „India@DESY“ stets weiterentwickelt. Die Vereinbarung wurde damals im Rahmen einer früheren deutsch-indischen Regierungskonsultation unter Leitung der ehemaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel getroffen. Seitdem hat Indien 25 Mio. Euro in Instrumentierung und Forschung für indische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an PETRA III investiert. Über 1400 indische Forschende aus mehr als 60 verschiedenen indischen Instituten haben seither mehr als 450 Experimente durchgeführt. Insgesamt veröffentlichten sie im Rahmen von „India@DESY“ mehr als 360 wissenschaftliche Artikel. Viele dieser Publikationen befassen sich mit Forschung zu Energie und Katalyse. Ziel dieser Forschungsarbeiten ist es, mit den Ergebnissen einen nachhaltigen Wandel Indiens zu unterstützen. Dabei geht es darum, Energiegewinnung und industrielle Prozesse so umzugestalten, dass sie umweltfreundlicher und ressourcenschonender werden, um langfristig ökologische und soziale Probleme zu lösen.
Die neue Vereinbarung erstreckt sich über die nächsten zwei Jahre und konzentriert sich darauf, die Anzahl der indischen Nutzerexperimente an PETRA III um 15% zu steigern und eine bedeutende Beteiligung an PETRA IV vorzubereiten. Im Rahmen der Vereinbarung werden 4,4 Millionen Euro für PETRA III bereitgestellt, sowie zahlreiche Workshops für gemeinsame Forschungsvorhaben geplant.
DESYs Zukunftsprojekt PETRA IV bietet für die Zusammenarbeit weitere attraktive Möglichkeiten. Bereits vom 12. bis 14. März 2024 führte eine hochrangige DESY-Delegation bei einem Treffen in Bangalore Gespräche mit der indischen Wissenschaftsgemeinschaft, um die Partnerschaft „India@DESY“ im Hinblick auf PETRA IV auszubauen und Strukturen für zukünftige Kooperationen zu schaffen.
Franz Kärtner, kommissarischer Forschungsdirektor für den Bereich Photon Science, sagt: „Indien ist ein fantastischer Partner und hat entscheidende Beiträge zum wissenschaftlichen Erfolg von PETRA III geleistet. Die neue Phase im Programm ‚India@DESY‘ schreibt diese Erfolgsgeschichte für beide Partner fort. DESY entwickelt derzeit mit PETRA IV das hellste und leistungsstärkste 3D-Röntgenmikroskop, zeitgleich geht Indien als eine der weltweit führenden Volkswirtschaften hervor, in deren Mittelpunkt Forschung und Innovation stehen. Die Möglichkeiten zur Zusammenarbeit sind außergewöhnlich vielversprechend, und mit dieser Vereinbarung können wir diese Vision verwirklichen.“