DESY News: Wichtiges Detektorteil für CERN-Experiment trifft in Hamburg ein

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06.12.2024
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Wichtiges Detektorteil für CERN-Experiment trifft in Hamburg ein

Ankunft der Kohlefaserstruktur für die ATLAS-Endkappe

Der 27. November war ein aufregender Tag für das ATLAS-Team bei DESY. Er markierte einen wichtigen Meilenstein bei dem Bau einer Endkappe für den neuen Silizium-Streifendetektor für das ATLAS-Experiment am CERN in Genf: Die am Forschungsinstitut NIKHEF in Amsterdam aus Kohlefaser gefertigte mechanische Grundstruktur („Skelett“) der Endkappe wurde an der Detector Assembly Facility (DAF) in angeliefert.

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Die Transportkiste für das Skelett der ATLAS-Endkappe steht neben dem Eingang zur Detector Assembly Facility (DAF) bei DESY. Foto: DESY, Marta Mayer
Für diesen wichtigen Transport wurde die Firma Hasenkamp beauftragt.  Die Firma hat sich neben weltweiten Kunsttransporten auch auf den Transport und das Handling hochsensibler technischer Geräte und experimenteller Aufbauten aus den Technologie-Bereichen Forschung und Entwicklung spezialisiert. Für den Transport der ATLAS-Endkappe wurde eine Spezialbox (3 m x 3 m x 3,5 m) entwickelt, die innen mit 8,5 Zentimeter dickem Material aus der Raumfahrt isoliert wurde. Die Box mit einem Gesamtgewicht von 1800 Kilogramm kann für lange Zeit (72 Stunden) eine konstante Temperatur und Feuchtigkeit halten, so dass während des Transports keine aktive Kühlung notwendig ist. Die Box wird auf zwölf Dämpfern gelagert, um jegliche Schocks während des Transports abzufangen. Das Skelett wird von einem bei DESY entwickelten Rahmen („Superframe“) gehalten. Dieser Superframe begleitet die Endkappe, bis sie am CERN in das ATLAS-Experiment eingebaut wird, und ist entsprechend komplex, da es die gesamte Endkappe drehen und auch in das Experiment schieben kann.

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Inzwischen ist das Skelett im großen Reinraum der DAF gelandet. Foto: DESY, Ingrid-Maria Gregor

Aber warum so viel Aufwand, wenn es sich doch nur um den Transport des Skeletts handelt? Zum einen ist schon dieses recht empfindlich, da es nur aus Kohlefaser besteht und nicht die geringsten Verformungen erfahren darf. Zum anderen wurde dieser Transport auch als Generalprobe für den später geplanten Transport der fertiggestellten Endkappe von DESY zum CERN gesehen. Um die Bedingungen dieses Transports möglichst genau zu simulieren, wurde das Skelett für seine jetzige Reise extra mit Imitaten der Sensoren und weiteren Bauteilen bestückt, die ähnlich schwer wie die späteren realen Komponenten sind. Sowohl auf dem Skelett als auch auf der unterstützenden Palette wurden Sensoren zur Aufzeichnung von Temperatur, Feuchtigkeit und Erschütterungen installiert. Deren Auswertung wird dem Team wichtige Informationen dazu liefern, ob die voll bestückte Endkappe so zum CERN transportiert werden kann. Sie muss bei einer konstanten Temperatur von 20°C und einer niedrigen Luftfeuchtigkeit (<40%) gelagert werden.

„Dies war ein spannender Abschnitt des Projekts – wir haben sehr viel gelernt. 99% der Aufgabe wurde perfekt gelöst, aber wir haben uns bei einer Manöverkritik am nächsten Morgen direkt einige Punkte notiert, die beim nächsten Mal noch besser gemacht werden könnten“, sagte DESY-Ingenieur Volker Prahl. Prahl und weitere DESY-Mitarbeitende waren auch für die Verpackung des Skeletts am NIKHEF, um sicherzustellen, dass alle Details des Designs berücksichtigt werden.

Jetzt, einige Tage später, wurde das Skelett in den großen Reinraum der DAF geschoben. Hier wird sie in den nächsten drei Jahren von einer reinen mechanischen Struktur in eine voll bestückte Endkappe mit ca. 35 Quadratmetern Silizium und vielen anderen Komponenten verwandelt. Dann wird die Firma Hasenkamp wiederkommen und sowohl die bei DESY gebaute als auch die Schwesterendkappe von NIKHEF zum CERN bringen.