Jacco Vink, ein führender Experte auf dem Gebiet der Hochenergie-Astrophysik, ist mit dem renommierten Humboldt-Forschungspreis ausgezeichnet worden. Mit dieser Auszeichnung werden international verdiente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler geehrt, deren Arbeiten ihr Fachgebiet nachhaltig geprägt haben. Der Preis ist mit einem Forschungsaufenthalt bei DESY verbunden, der die weitere wissenschaftliche Zusammenarbeit fördern soll.

Vink ist außerordentlicher Professor an der Universität Amsterdam und weltweit anerkannt für seine fundamentalen Beiträge zur Erforschung von Supernova-Überresten und dem Ursprung der kosmischen Strahlung. Seine wissenschaftliche Laufbahn umfasst eine große Bandbreite an Themen, darunter die Teilchenbeschleunigung in Supernova-Explosionen, hydrodynamische Simulationen sowie Röntgen- und Gammastrahlenastronomie. Vor allem hat er zum Fortschritt der Gammastrahlenastronomie beigetragen, indem er maßgeblich an Cherenkovstrahlungs-Instrumenten wie H.E.S.S. und dem zukünftigen Cherenkov Telescope Array Observatory (CTAO) beteiligt ist.

„Jaccos Fachwissen in der Hochenergie-Astrophysik und seine enorme Fähigkeit, Wissenschaft und Technik zu verbinden, machen ihn zu einem unschätzbaren Kollegen“, sagt Emma de Oña Wilhelmi, Leiterin der H.E.S.S.-Gruppe bei DESY, die Vink für den Preis vorgeschlagen hat. „Wir freuen uns sehr, dass er zu DESY kommt, um unsere Forschung zu einigen der wichtigsten Fragen der galaktischen Gammastrahlenastrophysik zu stärken.“

Als Verantwortlicher für die niederländischen Beiträge zum CTAO hat Vink sowohl bei der Entwicklung der Hardware als auch bei der wissenschaftlichen Planung dieses Gammastrahlenobservatoriums der nächsten Generation eine Schlüsselrolle gespielt. DESY leistet als wichtiger Partner des CTAO einen bedeutenden Beitrag sowohl zum Instrumentendesign als auch zur wissenschaftlichen Nutzung. Vinks für das Frühjahr geplanter Forschungsaufenthalt bei DESY wird die Zusammenarbeit zwischen den Institutionen vertiefen und die Aktivitäten in der Gammastrahlen- und Astroteilchenphysik stärken.

Neben seinem Engagement am CTAO beteiligt sich Vink intensiv an internationalen Weltraummissionen wie IXPE und XRISM. Diese Projekte liefern entscheidende Einblicke in die Röntgenastronomie und ergänzen DESYs Forschungsschwerpunkt der Multi-Wellenlängen- und Multi-Messenger-Forschung. Vinks Expertise in der Entwicklung von Weltraumteleskopen kommt einem der Vorzeigeprojekte von DESY, dem Satelliten ULTRASAT, zugute. Seine Fähigkeiten in der Planung und Datenanalyse von Weltraumteleskopen wird DESYs Rolle in der Erforschung des Weltalls weiter stärken.

„Jaccos Aufenthalt bei DESY ist eine außergewöhnliche Gelegenheit zur Zusammenarbeit“, sagt David Berge, Leiter der Gamma-Gruppe und Leitender Wissenschaftler bei DESY. „Seine Expertise in der Gammastrahlen- und Röntgenastronomie, in Kombination mit seiner Führungsrolle in weltraumwissenschaftlichen Projekten, wird nicht nur DESYs Rolle in der kosmischen Erforschung stärken, sondern auch die nächste Generation von Forschenden inspirieren.“

Der Humboldt-Forschungspreis würdigt nicht nur Vinks herausragende Karriere, sondern fördert auch die zukünftige Zusammenarbeit mit DESY und anderen internationalen Partnern. Gemeinsam mit DESY wird er daran arbeiten, das wissenschaftliche Potenzial der ersten CTAO-Teleskope zu maximieren und die Entwicklung von Instrumenten der nächsten Generation voranzutreiben. Seine Forschung wird entscheidend dazu beitragen, offene Fragen in der Astroteilchenphysik zu klären, wie zum Beispiel den Ursprung der kosmischen Strahlung und die Rolle von Magnetfeldern in extremen Plasmen. Der Preis bietet die ideale Gelegenheit, Vinks Expertise mit den Möglichkeiten von DESY zu kombinieren und so den Weg für die nächste Generation astrophysikalischer Forschung zu ebnen.

Der Humboldt-Forschungspreis wird von der Alexander von Humboldt-Stiftung verliehen und würdigt die Gesamtleistung international anerkannter Forschender aus dem Ausland. Die Preisträgerinnen und Preisträger werden zu Forschungsaufenthalten nach Deutschland eingeladen und können diese flexibel gestalten. Neben der Förderung der internationalen Wissenschaft verfolgt die Alexander von Humboldt-Stiftung das Ziel, Forscherinnen und Forschern aus allen Ländern und Disziplinen einen persönlichen Bezug zu Deutschland zu ermöglichen. Die offizielle Preisverleihung findet am 27. März in Bamberg im Rahmen des Symposiums statt.