29.01.2020

Rekordbeteiligung bei Anwendertreffen der Hamburger Forschungslichtquellen

Mehr als 1300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 28 Ländern haben sich angemeldet

Zu den Anwendertreffen der Hamburger Röntgenlichtquellen haben sich in diesem Jahr so viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer angemeldet wie noch nie: Mehr als 1300 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus 28 Ländern wollen sich von diesem Mittwoch an drei Tage lang über die Forschung mit DESYs Röntgenring PETRA III, dem Freie-Elektronen Laser FLASH und dem europäischen Röntgenlaser European XFEL austauschen. Die gemeinsam organisierten Nutzertreffen von DESY und European XFEL sind damit die weltweit größte Zusammenkunft dieser Art.

Foto von Teilnehmern des Anwendertreffen
Die Nutzertreffen sind die weltweit größte Zusammenkunft ihrer Art. Foto: DESY, Marta Mayer

„Die stetig steigende Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem In- und Ausland zeigt die große Bedeutung der Hamburger Forschungslichtquellen für die nationale und internationale Wissenschaftsgemeinde“, sagt DESYs Direktor für die Forschung mit Photonen, Edgar Weckert. „Hamburg ist eine der Röntgenhauptstädte der Welt.“ Das brillante Röntgenlicht aus den starken Teilchenbeschleunigern ermöglicht detaillierte Einblicke in die Struktur und Dynamik der Materie auf der atomaren Ebene. Mit ihm lassen sich etwa die Struktur von Biomolekülen entschlüsseln, innovative Werkstoffe durchleuchten, chemische Reaktionen filmen und die Bedingungen im Inneren von Planeten und Sternen simulieren und untersuchen.

Am europäischen Röntgenlaser European XFEL sind seit Juni alle sechs wissenschaftlichen Experimentierstationen in Betrieb. „Die Erfahrungen und das Fachwissen unserer Nutzer sind entscheidend für die Gestaltung der Zukunft unserer Forschung und unserer Anlage“, sagt der Vorsitzende der European-XFEL-Geschäftsführung, Robert Feidenhans'l. „Das jährliche Nutzertreffen ist daher eine äußerst wertvolle Gelegenheit für Nutzer und Wissenschaftler, die an unseren Anlagen arbeiten, ihre Erfahrungen mit Experimenten an den Instrumenten auszutauschen und Ideen für die weitere Entwicklung zu diskutieren.“ 2019 hatten 890 Wissenschaftler aus 255 Instituten in 28 Ländern an Experimenten am European XFEL mitgearbeitet.

Zu den zentralen Themen zählt in diesem Jahr unter anderem der geplante Ausbau von DESYs Synchrotronstrahlungsquelle PETRA III zu einer Lichtquelle der vierten Generation. Für das Projekt PETRA IV wird auf dem Nutzertreffen das Konzept präsentiert, der sogenannte Conceptual Design Report (CDR), der seit Ende vergangenen Jahres vorliegt. Auch die Zukunftspläne für DESYs Freie-Elektronen-Laser FLASH werden diskutiert und der aktuelle Conceptual Design Report für das Projekt FLASH 2020+ vorgestellt.

Die DESY-Röntgenlichtquellen PETRA III und FLASH wurden in 2019 von knapp 3400 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus mehr als 40 Ländern genutzt. Das größte Forschungsfeld an PETRA III waren dabei erneut die Lebenswissenschaften mit rund 29 Prozent aller Untersuchungen, mit starkem Anteil des Europäischen Molekularbiologie-Laboratoriums EMBL, das eine Niederlassung mit eigenen Messstationen bei PETRA III betreibt. Es folgten die Energieforschung mit 22 Prozent und Schlüsseltechnologien mit 18 Prozent. Auch das Helmholtz-Zentrum Geesthacht (HZG) betreibt eine eigene Messstation an PETRA III. An FLASH kamen fast die Hälfte der Untersuchungen (45 Prozent) im vergangenen Jahr aus dem Energiesektor, gefolgt von 35 Prozent aus dem Feld der Schlüsseltechnologien. In beiden Bereichen handelte es sich größtenteils um Grundlagenforschung.

Die Nutzertreffen werden ergänzt durch 20 Satellitenmeetings und Workshops, eine Präsentation von über 400 wissenschaftlichen Postern und eine Industriemesse mit mehr als 80 Anbietern von wissenschaftlicher Ausrüstung und technischen Lösungen.

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