15.11.2024

PETRA IV – Weitergehen in Richtung Finanzierung

Röngtenmikroskop nimmt am BMBFs Nationalen Priorisierungsverfahren teil

Jetzt ist es auch offiziell durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bestätigt: PETRA IV nimmt am „Nationalen Priorisierungsverfahren umfangreicher Forschungsinfrastrukturen“ teil. Ein DESY-Autorenteam hat den Vorgaben des BMBFs folgend ein Kurzkonzept verfasst und dieses fristgerecht zum 25. Oktober 2024 eingereicht. Der Titel: PETRA IV - das ultimative 4D-Röntgenmikroskop. 

Ab sofort läuft die Bewertung der eingereichten Konzepte durch internationale Expertenteams. Im Sommer 2025 plant das BMBF eine Shortlist der Top-Projekte zu veröffentlichen. Bewertet werden neben dem zu erwarteten wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn, unter anderem das Innovations- und Transferpotenzial, die Nachhaltigkeit von Bau und Betrieb sowie die Kosten und Risiken.

Foto von Wim Leemans, DESY-Direktor vor Computerzentrum der PETRA IV
Wim Leemans, DESY-Direktor und Bevollmächtigter des Direktoriums für PETRA IV. Foto: DESY, W.Bartsch

Wim Leemans, DESY-Direktor und Bevollmächtigter des Direktoriums für PETRA IV: „Wir sind sehr zuversichtlich, dass PETRA IV als ein Projekt für die Shortlist ausgewählt wird. Unsere Hoffnung ist, dass sich trotz der unklaren politischen Situation kein Stillstand für das Wissenschaftssystem in Deutschland ergibt und im Anschluss an den Prozess die Finanzierung erfolgt.“

Der nächste große Meilenstein für PETRA IV wird die Genehmigung des Gesamtprojekts sein. Die Zusage der Finanzierung bis spätestens Mitte 2026 ist wichtig für die weiteren Planungen, um große Verzögerungen in der Umsetzung zu vermeiden. Da keine Finanzierungszusage mit der Shortlist verbunden wurde, wird es von der zukünftigen Regierung abhängen, die Finanzmittel bereitzustellen. 

Foto des Tunnels von PETRA IV
PETRA IV-Blick in den Tunnel. Grafik: Science Communication Lab für DESY

DESY steht bereit, PETRA IV im Budget und Zeitplan umzusetzen. Das rund 50-köpfige Projektteam hat das technische Design ausgearbeitet und weitere maßgebliche Planungsschritte bereits geleistet. Dank einer Anschubfinanzierung startete im September ein Vorbereitungsprogramm: Im Februar 2024 hatte der Deutsche Bundestag mit der Verabschiedung des Haushalts 40 Millionen Euro für vorbereitende Maßnahmen genehmigt. Die Stadt Hamburg gewährte zusätzlich rund 4,4 Millionen Euro. Damit schreiten die Planungen und die Erstellung von Prototypen für PETRA IV voran. So will das Team im Frühjahr 2025 einen Conceptual Design Report der Instrumentierung der 31 Strahlführungen (Beamlines) finalisieren. Baumaßnahmen, wie der Neubau der Experimentierhalle, können jedoch erst nach der Genehmigung des PETRA IV-Gesamtprojekts begonnen werden.

Die Timeline bis zum Betriebsstart

Dank des bereits fortgeschrittenen Planungsstands kann die Umsetzung von PETRA IV nach einer möglichen Genehmigung sofort starten. Von 2027 bis 2029 werden weitere, vorbereitende Arbeiten stattfinden. Die erforderliche Infrastruktur (z.B. Stromkabel, Gasleitungen) soll dann entstehen, sowie die Beschaffung und Vormontage von Komponenten für den Beschleuniger. Der bestehende PETRA III-Komplex soll im Dezember 2029 abgeschaltet werden. Das erste Licht von PETRA IV strahlt voraussichtlich ab 2032.

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